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Frauen gucken auf die Cookinseln

14.2.2025

Ökumenischer Weltgebetstag am 7. März auch im Ardeyhaus

Die Vorbereitungen sind weitgehend abgeschlossen: Das Team der Petri-Kirchengemeinde freut sich auf die vielen Teilnehmerinnen des Weltgebetstages Anfang März. Foto: Klaus Bunte
Die Vorbereitungen sind weitgehend abgeschlossen: Das Team der Petri-Kirchengemeinde freut sich auf die vielen Teilnehmerinnen des Weltgebetstages Anfang März. Foto: Klaus Bunte

 

Von Klaus Bunte

 

Soest. 15 Inseln, verstreut im Südpazifik, mit einer Gesamtfläche von 236 Quadratkilometern, das ist knapp mehr als Hamm oder Duisburg oder das Dreifache von Soest – nur eben nicht am Stück. Ein Stückchen davon wollen aber einige Frauen nach Soest holen, anlässlich des Weltgebetstags am 7. März. Ursprünglich noch bekannt als „Weltgebetstag der Frauen“ gilt er als die größte ökumenische Basisbewegung von Frauen und wird in über 120 Ländern in ökumenischen Gottesdiensten begangen.

 

Vor Ort bereiten Frauen unterschiedlicher Konfessionen gemeinsam die Gestaltung und Durchführung der Gottesdienste vor. Jedes Jahr schreiben Frauen aus einem anderen Land der Welt die Gottesdienstordnung zum Weltgebetstag. Diesmal eben die Cookinseln und unter dem biblischen Motto „Wunderbar geschaffen!“ aus Psalm 139.

 

„Dieses Jahr ist die Petri-Pauli-Gemeinde für die Ausrichtung in Soest zuständig“, erzählt Nina Dodt für das Vorbereitungsteam und als Presbyterin der besagten Gemeinde. „Am 7. März wollen wir um 17.30 Uhr einen Gottesdienst im Ardeyhaus anbieten.“ Das mag auf den ersten Blick etwas beengt klingen, spricht die Aktion doch alle Soester Christen an. Doch auch wenn der Zusatz „der Frauen“ weggelassen wurde, so fanden bislang zumindest in Soest bislang nur vereinzelte Quotenmänner den Weg zum Weltgebetstag,  „denn erstens sind es Frauen, die es organisieren, und eigentlich werden auch eher Frauen-Themen angesprochen. In diesem Falle geht es also um die Probleme der Frauen auf den Cookinseln haben und wie die Gesellschaft dort gestrickt ist. Wir rechnen wie zuletzt mit rund 140 Besucherinnen.“

 

In der offiziellen Ankündigung des Deutschen Komitees des Weltgebetstags heißt es hierzu: „Ein erster Blick auf die Inseln könnte dazu verleiten, das Leben dort nur positiv zu sehen. Es ist ein Tropenparadies und der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig der etwa 15.000 Menschen, die auf den Inseln leben. Ihre positive Sichtweise gewinnen die Schreiberinnen des Weltgebetstag-Gottesdienstes aus ihrem Glauben. Die Christinnen der Cookinseln sind stolz auf ihre Maorikultur und Sprache, die während der Kolonialzeit unterdrückt war. Und so finden sich Maoriworte und Lieder in der Liturgie wieder.

 

Nur zwischen den Zeilen finden sich auch die Schattenseiten des Lebens auf den Cookinseln. Es ist der Tradition gemäß nicht üblich, Schwächen zu benennen, Probleme aufzuzeigen, Ängste auszudrücken. Selbst das große Problem der Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird kaum thematisiert. Experten bezeichnen die häusliche und sexualisierte Gewalt als „most burning issue“. Auch die zum Teil schweren gesundheitlichen Folgen des weit verbreiteten massiven Übergewichts vieler Cook-Insulaner werden nur andeutungsweise in der Liturgie erwähnt. Ein Teil der Inseln, Atolle im weiten Meer, ist durch den ansteigenden Meeresspiegel, Überflutungen und Zyklone extrem bedroht oder bereits zerstört.“

 

Und noch aus einem ganz profanen Grund geht es nicht in die Petrikirche: Die befindet sich nun einmal noch im Winterbetrieb. Mit Blick auf die Heizkosten, die Umwelt im Allgemeinen und den CO₂-Ausstoß im Speziellen läuft dort die Heizung derzeit auf Sparflamme, die Gottesdienste finden derweil im Petrushaus statt. „In St. Petri ist es zu kalt, um einen Gottesdienst von den Cookinseln zu feiern“, erklärt Dodt, denn „und wir müssen hinterher nicht zum gemütlichen Beisammensein in ein Gemeindehaus wechseln.“

 

Weltweit wird nach einer identischen Gottesdienstordnung gefeiert: „Das ist immer ein Heftchen, dass alle Besucherinnen und Besucher erhalten, während des Gottesdienstes dann wird mitgeblättert“.

Im Anschluss gibt es auch etwas zu essen. Nina Dodt: „Wir konnten die Gruppe der Internationalen Frauen, die sich immer im Petrushaus trifft, wieder dafür gewinnen, uns etwas aus der Region zuzubereiten.“ Vielleicht gibt es dann ja auch Cook-Islands-Cookies.