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Amerikanische Volksmusik und der Weg zu Gott
28.11.2024
Die Band „Gospel Spontan“ begeistert interessiertes Publikum in der Lukas-Kirche
Von Frank Albrecht
Sundern. Rund 50 Gäste sitzen im abgedunkelten Gottesdienstraum der Sunderner Lukas-Kirche, verschiedene Zupfinstrumente sind bereits im Altarraum aufgebaut. Die Band „Gospel Spontan“ hat sich für ein besonderes Konzert angekündigt und verspricht ihren Gästen amerikanische „Bluegrass“-Musik und Gospel dazu. Volkert Bahrenberg, der als Musiker immer wieder die Musik in den evangelischen Kirchen bereichert, ist mit seiner Band vor Ort. Viele der Gäste sind gespannt auf sein Bluegrass-Projekt, dass er mit dem Stück „Home sweet Home“ eröffnet.
Gleich nach dem ersten Song begrüßt auch Hausherr und Pfarrer Martin Vogt das Publikum. „Wir hatten noch nie etwas Vergleichbares hier in der Kirche“, lacht Vogt, der gleich die Chance nutzt, um auf weitere interessante Veranstaltungen der Gemeinde zu verweisen, über die man sich auf der Homepage gut informieren könne. Auf jeden Fall wünsche er den Anwesenden einen schönen Musikabend, den allen auch bekommen sollten. Volkert Bahrenberg verspricht, englische, aber auch deutsche Lieder singen zu wollen und empfiehlt den Gästen: „Wir können die Lage nicht ändern, aber wohl uns geistig erfrischen lassen“, so der Musiker.
Und darin versteht sich die Band mit ihren rein akustischen Instrumenten großartig: Zwei Gitarren, eine Bass-Gitarre, Banjo und eine Mandoline – das, so erklärt Bahrenberg, sei die klassische Instrumentalisierung für die spezielle Richtung amerikanischer Volksmusik, die der Countrymusik nahe kommt. Die Stücke der Band sind nachdenklich, ernst und immer wieder auch fröhlich zugleich. Und um seinem Publikum ein Spektrum der Auswahl zu geben, zählt der Bandleader auf: „Wir singen Lieder von kaputter Liebe und Einsamkeit – aber lasst euch nicht davon anstecken“, rät der Banjospieler lächelnd. Und so lässt sich das Publikum mitnehmen zu den Gräsern, die bei einem bestimmten Licht im amerikanischen Süden bläulich schimmern, was der Musik doch ihren Namen gegeben habe. Immer wieder sind es die begleitenden Erläuterungen zu den Song-Texten durch Volkert Bahrenberg, die beim Publikum für Erklärung und viel zu lachen sorgen.
Nach Bluegrass darf auch der zweite versprochene Inhalt der Konzert-Ankündigung in der Lukas-Kirche nicht fehlen: Bahrenberg stellt mit Divine Malonga eine echte Gospel-Sängerin vor, die zu ihren Liedern von der Güte Gottes durch Volkert Bahrenberg am E-Piano begleitet wird. Sie singt kräftig und ruhig zugleich und zudem mit einem breiten Tonspektrum – so können sich viele Gäste den Gospel-Song in amerikanischen Kirchen gut vorstellen. „Man kann diese Musik nur genießen und sollte nicht immer daran denken, was man falsch gemacht hat…“, rät Bahrenberg dem Publikum. Dann gibt es wieder Bluesgras – und der Bandleader erklärt, dass es klassische Stücke aus Kentucky –der Heimat der Musikrichtung sind. Ihr Publikum hat die Band derweil längst mit perfekt gesungenen Stücken in englischer und deutscher Sprache sowie abgestimmten Gitarrenspiel von sich und der Musikrichtung überzeugt.
Kein Lied wird ohne Erklärung vorgetragen, für die sich Bahrenberg auch schon mal der Heiligen Schrift vom Altar bedient, um die Bezüge zum vorgetragenen Lied zu beschreiben. Von Lied zu Lied lässt sich das Publikum in Sundern mehr und mehr von der Musik begeistern, und die Gemeinschaft beim Sonnenuntergang in den Südstaaten ist im Gotteshaus zum Greifen nahe, als alle um das eine Mikrophon versammelt singen und die Mitglieder der Band mit Instrumentalspiel und Gesang begeistern können. Für das fast letzte Lied wird noch einmal das gesamte Publikum zum Mitsingen motiviert – dann gibt es auch den verdient langen Applaus und die Rufe nach einer Zugabe. „Gospel Spontan“ lässt ihr Publikum dafür nicht lange klatschen, schließlich müssen die Bandmitglieder nach Hamm, Paderborn und Dortmund fahren. „Es war sehr schön hier“, lobt Bahrenberg die Gäste – und bekommt ein Lobt vom Hausherrn. „Ich habe selten so eindrucksvoll die Themen Liebe, Gott und Tod erklärt bekommen“, scherzt Pfarrer Martin Vogt und spricht damit sicher im Namen vieler Zuhörender, die gut gelaunt ihren Heimweg in die dunkle Novembernacht antreten.
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