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Gottesdienst gibt Segen und Kraft für die Zukunft
19.12.2024
Die Evangelischen Kirchengemeinden in Marsberg, Olsberg-Bestwig und Brilon unterzeichnen Vereinigungsbeschlüsse
Marsberg. Am 12. Januar werden die Leitungsorgane der drei evangelischen Kirchengemeinden im Osten des Hochsauerlandkreises drei wortgleiche Beschlüsse fassen. Aus den drei Gemeinden in Brilon, Marsberg und Olsberg-Bestwig soll am 1. Januar 2028 eine neue vereinigte Kirchengemeinde entstehen. Im sanierten Gemeindehaus auf dem Jittenberg in Marsberg werden die Vorsitzenden die Beschlüsse unterschreiben und an Kirchenkreisleitung und Landeskirche weiterleiten.
Bevor dieser formale Akt geschieht, wird um 10.30 Uhr in der Emmauskirche (ebenfalls: Am Jittenberg, Marsberg) Gottesdienst gefeiert.
Für den weiteren Vereinigungsweg bitten die Gemeinden um Gottes Segen und vertrauen Gott ihre Sorgen an. Biblische Texte und Lieder werden Zuversicht wecken. Pfarrer Markus Pape, der Vorsitzende der Marsberger Gemeinde und des Koordinierungsausschusses, und Regionalpfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer gestalten den Gottesdienst. Dazu sind Menschen aus den Gemeinden und interessierte Bürger und Bürgerinnen aus der Region herzlich eingeladen. Alle, die Anteil am Geschehen nehmen, machen den Gemeindegliedern Mut für die nächsten drei Jahre.
Seit fast zwei Jahren denken die Leitungsgremien über eine angemessene Lösung für die Zukunft nach. Ihre Beweggründe zur Vereinigung sind pragmatischer Natur: Eine Gemeinde bedeutet weniger Verwaltungsaufwand und vermeidet Parallelstrukturen. Das Parlament der Ev. Kirche von Westfalen hat für alle Gemeinden Personalkorridore errechnet: Heute gibt es für etwas über 10.000 Gemeindeglieder in der Region vier Gemeinde- und eine zusätzliche Regionalpfarrstelle(n). Ab 2034 wird es in der neuen Gemeinde nur noch zwei Pfarrstellen und eine zusätzliche Leitungspersonalstelle aus den Bereichen Diakonie, Jugendarbeit, Verwaltung, Kirchenmusik oder Sozialarbeit und hoffentlich noch mehr als 9000 Gemeindeglieder geben.
„Zusammen sind wir mehr als die Summe unserer Teile“, denken sich die Pfarrer, die Pfarrerinnen und die Ehrenamtlichen in den Presbyterien. Auf einer gemeinsamen Sitzung im August war die Atmosphäre sehr offen und einander zugewandt. „Wir ticken ähnlich“ stellte eine Presbyterin fest. „Eine Liebesheirat wird es nicht, aber die Vereinigung ist der einzige vernünftige Weg“ sagte ein Presbyter.
Bei den Gemeindeversammlungen an den Adventssonntagen wurde der vorgeschlagene Weg nicht abgelehnt. Deutlich wurde allerdings: Abschiede von Vertrautem gehören zum Prozess. Viele offene Fragen warten auf Antworten: Wie können Entfernungen überwunden werden? Wie entwickeln sich Kontakte? Klar ist auch, dass Menschen, die in den Stadtzentren und in den vielen Dörfern leben, gerne da, wo sie wohnen, ihr kirchliches Zuhause haben möchten.
Mit diesen Themen werden sich neun Arbeitskreise befassen. Dafür haben sich schon Menschen gemeldet. Es gibt noch Platz für andere, die mitmachen möchten. Es geht dabei um die zukünftige Aufteilung und die Art der Gottesdienste in der neuen Gemeinde, wie die Jugendarbeit gestaltet werden soll, wie Gebäude genutzt, wie Ehrenamtliche motiviert werden können und wie die Kommunikation nach innen und außen am besten läuft. Welche Gemeindeglieder sind mobil, wer ist ortsgebunden? Wie soll die Gemeinde heißen und welches Siegel wird sie bekommen? Auch die Finanzen und der Klimaschutz werden wichtige Themen sein.
Alle Beteiligten sind froh, dass zwischen dem Beschluss im Januar und der Gründung der neuen Gemeinde noch drei Jahre liegen. Genügend Zeit, um Bestehendes zu sichten und zu prüfen, Zukunftstaugliches zu bewahren und Neues zu erarbeiten und auszuprobieren.
Auf den Gemeindeversammlungen war neben Unsicherheit auch Freude spürbar: Freude darauf, zusammen neue Wege zu erkunden und eine neue Gemeinde zu gründen.
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