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Hilfe bei der Integration
14.2.2025
Arbeit in der Beratungsstelle für Geflüchtete bleibt weiter

Von Frank Albrecht
Hüsten. Das Beratungsbüro in der Unterkunft für Geflüchtete am Berliner Platz in Hüsten hat sich in den letzten Jahren mehr als etabliert: „Jeweils bis zu 18 Menschen suchen an den Beratungstagen in der Woche unseren Rat und unsere Unterstützung“, erzählen die Beraterinnen beim Ökumenischen Förderverein für Geflüchtete in der Stadt Arnsberg e.V. – Shahin Kiumarssi und Gabi Röhrig.
Es ist ein fester Stamm von Rat suchenden Flüchtlingen, aber auch bei Neuankömmlingen aus Krisengebieten hat sich die Beratungsstelle in der Stadt Arnsberg als sinnvolle Anlaufstelle für Unterstützung aller Art bestens herumgesprochen. Die Jahresbilanz des Vereins für seine Beratungsstelle belegt, dass weiter viele Fragen gestellt sowie passende Antworten und natürlich auch praktische Hilfe gegeben werden.
Montags von 8 bis 14 Uhr sowie mittwochs und donnerstags von 8 bis 12.30 Uhr hat die Beratungsstelle am Berliner Platz ihre Tür für die Fragen der Geflüchteten weit geöffnet. Das Ziel: die Teilhabechancen von Menschen aus anderen Ländern nach ihrer Flucht in Richtung Deutschland in rechtlicher, sozialer, ökonomischer und kultureller Hinsicht zu verbessern. Dabei hat sich die Beratungsstelle weit geöffnet und bietet das Angebot für Ratsuchende weiterhin kostenlos und ohne Anmeldung an. Die Schwelle soll so niedrig wie möglich gehalten werden. Beim Ökumenischen Förderverein laufen die Aufgaben zusammen, Hilfe für Geflüchtete, die Arbeit in der Beratungsstelle und natürlich die Öffentlichkeitsarbeit – wichtig, um finanzielle Unterstützung einzuwerben.
Das ist dem Förderverein zunächst gelungen. „Wir haben eine weitere Förderzusage für die kommenden drei Jahre“, freut sich Kassierer Albert Pfitzer. Damit, so der Kassierer, werde der finanzielle Druck auf den Verein deutlich geringer. Das finanzielle Polster kommt z.T. von regelmäßigen Spendern, die den Förderverein sogar mit fest zugesagten Summen unterstützen. Darüber hinaus gibt es noch einen Kooperationsvertrag, den der Förderverein mit der Stadt Arnsberg und dem Internationalen Arbeitskreis (IAK) unterschrieben hat. Und der IAK bringt sich aktiv in die Arbeit ein. „Wir sind glücklich über das Beratungsbüro“, sagt Irene Sommer vom IAK, und die Angebot des Arbeitskreises – wie Deutschkurse für Eltern und Kinder, Offener Ganztag, Kochabende oder Spielangebote für Kinder – können über die Arbeit der Beratungsstelle beworben werden.
Seit 2004 gibt es den Förderverein für Geflüchtete in der Stadt Arnsberg, und im letzten Jahr konnte man bereits das 20-jährige Bestehen feiern. Die Beratungsstelle arbeitet seit rund zehn Jahren in Hüsten, und ihre Arbeit hat nichts von ihrer Bedeutung für Menschen und ein christliches Gesellschaftsbild verloren. „Wir erfahren in den Gesprächen von Angst und Unsicherheit der geflüchteten Menschen“, erzählt Beraterin Shahin Kiumarssi. Und Kassierer Pfitzer kann aus eigener Arbeit mit Geflüchteten ergänzen, dass die gesellschaftlichen Veränderungen und Diskussionen in Deutschland deutlich von den Geflüchteten wahrgenommen werden. In der Beratungsstelle äußerten sie den Wunsch nach Arbeit und sehen in einer Ausbildung ihre Chance auf eine Duldung im Land.
Wissenswertes zu Wohnrecht
Die Beratungsstelle des Ökumenischen Fördervereins setzt genau hier an: Sie hilft bei der Integration und sozialen Teilhabe durch eine fundierte Beratung. Dadurch erhalten Geflüchtete Zugang zu sozialen Dienstleistungen und rechtlichen Ressourcen. Informationen über die Rechte Geflüchteter – vom Aufenthaltsrecht bis zur Arbeitserlaubnis – sind gefragt. Auch in Fragen der Bildungs- und Berufsperspektiven, die den Ratsuchenden den Zugang zur Arbeitswelt oder die Qualifikation dafür ermöglichen wollen, unterstützt die Beratungsstelle. Hilfestellungen in Form psychosozialer Unterstützung helfen bei der Annahme der neuen Kultur.
„Gerade die soziale Integration in die Gesellschaft ist langwierig“, weiß Gabi Röhrig. Den Informationsaustausch unter Geflüchteten unterstützt auch ein neues Angebot in der Beratungsstelle: An den Montagen findet ein Info-Café am Berliner Platz statt, das von der Stadt Arnsberg gefördert wird. Hier können sich die Beraterinnen gleichzeitig mit mehreren Teilnehmenden über Fragen zum Leben in der neuen Heimat austauschen. „Wissenswertes zu Wohnrecht, den Gesetzen für Menschen mit Behinderungen und mehr können hier in lockerer Runde weiter gegeben werden“, so Röhrig.
Die Arbeit des Fördervereins im Allgemeinen und die der Beratungsstelle im Speziellen bleibt weiter wichtig und gefragt. Im Jahr 2024 fanden insgesamt an den Montagen 671 Beratungen statt. Mittwochs und donnerstags wurden die Informationen aus der Beratungsstelle 1.182 Mal in Anspruch genommen. Und dass sich die Anstrengungen gelohnt haben, zeigen den Beraterinnen sowie dem Vorsitzenden des Fördervereins, Wolfgang Faber, und seinem Kassierer Albert Pfitzer, die positiven Rückmeldungen: „Der Umzug in eine eigene Wohnung, besondere schulische Leistungen wie das Erreichen des Abiturs oder die Vermittlung weiterer Fördermöglichkeiten machen uns Mut“, so Kiumarssi und Röhrig. Positive Veränderungen seien somit das ganze Jahr über wahrzunehmen und motivieren für die weitere Arbeit in der Beratungsstelle.
