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Theologie und Naturwissenschaft

9.1.2025

Matthias Haudel und Harald Lesch fordern zum Dialog auf

Prof. Dr. Harald Lesch und Prof. Dr. Matthias Haudel (von links) fordern Naturwissenschaft und Theologie zum Dialog auf. Foto: privat
Prof. Dr. Harald Lesch und Prof. Dr. Matthias Haudel (von links) fordern Naturwissenschaft und Theologie zum Dialog auf. Foto: privat

Soest/Münster. Bei einem gegenseitigen Austausch in Münster betonten der ehemalige Soester Petri-Pauli-Pfarrer Matthias Haudel sowie der durch seine Fernsehsendungen bekannte Münchner Astrophysiker Harald Lesch die Notwendigkeit des Dialogs von Theologie und Naturwissenschaft. Beide Wissenschaftler hatten sich nach Erscheinen von Haudels Buch kennengelernt: „Theologie und Naturwissenschaft. Zur Überwindung von Vorurteilen und zu ganzheitlicher Wirklichkeitserkenntnis.“ Dieses Buch erachtete Lesch nicht nur für die naturwissenschaftliche, philosophische und theologische Ausbildung an den Universitäten als bedeutsam, sondern auch für alle, die zur Übereinstimmung von Glauben und moderner Welterkenntnis gelangen möchten. 

 

Harald Lesch, der sich neben der universitären Lehre in vielen Medien dem Dialog widmet, und Matthias Haudel, Professor an der Evangelisch-Theologischen Fakultät Münster, geben diesbezüglich zu bedenken: Die Menschen leben in der ganzheitlichen Wirklichkeit mit deren existenziellen, psychologischen, naturwissenschaftlichen, philosophischen oder religiösen Aspekten. Deshalb sind sie bewusst oder unbewusst mit der existenziellen Suche nach sinnvoller Ganzheit aller Zusammenhänge des Lebens konfrontiert.

Doch im Blick auf das Verhältnis von Theologie und Naturwissenschaft bestehen nach wie vor gegenseitige Vorurteile, die auf das 19. Jahrhundert zurückgehen. Durch die heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse und eine angemessene Wahrnehmung theologischer Grundlagen erweisen sich diese Vorurteile aber als völlig unberechtigt. Nach Auffassung von Haudel und Lesch ist es deshalb umso bedauerlicher, dass sich diese Vorurteile so hartnäckig halten. Ihres Erachtens bedarf es also dringend des Dialogs und der gegenseitigen Information, als Grundlage einer ganzheitlichen Wirklichkeitserkenntnis.

Das gelte besonders für Studierende, die ein naturwissenschaftliches und ein theologisches Fach studieren, aber zugleich für alle, die die verschiedenen Aspekte der Lebenswirklichkeit zur Übereinstimmung bringen möchten. So gehe es etwa zum einen um die Bedeutung des Glaubens für die gesamte Wirklichkeit, was auch der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse bedarf. Zum anderen gehe es etwa um die ganzheitliche Einbindung und Sinndeutung naturwissenschaftlicher Einsichten, wozu der weite Horizont theologischer Erkenntnis beitragen kann.

 

Buch zum Thema:

Matthias Haudel: Theologie und Naturwissenschaft. Zur Überwindung von Vorurteilen und zu ganzheitlicher Wirklichkeitserkenntnis. Mit einem Geleitwort zur 2. Auflage von Harald Lesch, Vandenhoeck& Ruprecht/UTB, Göttingen 2021, 2. Aufl. 2023 – 486 Seiten, 24,90 Euro.

 

Zitat aus dem Geleitwort von Harald Lesch zur 2. Auflage: „Matthias Haudel ist hier ein echter Coup gelungen, der es möglich macht, nicht nur ins Gespräch zu kommen, sondern auch inhaltlich sehr gehaltvoll und nachhaltig zu diskutieren."

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